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Eine Zeitreise zu den Jakobitern, alle Fakten und Informationen

Updated: Aug 21, 2021

14.02.2021

Was ist ein Jakobiter?

Woher kommt der Name Jakobiter? Wofür haben die Jakobiter gekämpft?


Es begann alles im Jahre 1676, als James, Herzog von York, Bruder von Charles II, offiziell Römisch-Katholisch wurde.

Als er 1685 als König James VII von Schottland und James II von England und Irland den Thron bestieg, verkündete er, dass es ab nun Religionsfreiheit für jeden geben würde. Die Protestanten allerdings, sahen dies als einen Rückschritt und befürchteten, dass der Katholizismus die Nationalreligion werden würde. James` zweite Gemahlin, die Katholikin Mary of Moderna, gebar 1688 einen Sohn, James Francis Edward Stuart, der von nun an der Thronerbe war.

Protestanten in England ersuchten den Niederländer Prinz William of Orange, James` Neffe, mit einer Armee in England einzufallen und James dazuzubringen ihren Standpunkt anzuerkennen.

Als James in Panik verfiel und nach Frankreich flüchtete, wurde William von den Engländern der Thron angeboten, den er mit seiner Gattin Mary, der Tochter James` einnahm.


Aber es gab immer noch einige, die James als ihren rechtmäßigen König und seinen Sohn als den Thronerben. Diese Menschen nannten sich Jakobiter (Jacobus ist Latein für James). Auch wenn James die Krone verloren hatte, bedeutete dies nicht zwangsläufig dasselbe für seinen Sohn.


In Schottland gab es besonders viele Jakobiter, denn hier herrschte die Stuart Familie seit über 300 Jahren, seitdem Robert II 1371 König der Schotten wurde.


Doch die schottischen Jakobiter hatten auch noch ein anderes Problem. 1690 wurde die Episkopale Kirche per Gesetzesanordnung des Schottischen Parlamentes durch die Presbyterianische als einzige offizielle Glaubensrichtung in Schottland ersetzt. Beide Glaubensrichtungen - die Katholiken und die Episkopalen - lehnten die Presbyterianische Religion als Nationalreligion ab und grollten über die Art und Weise wie dies vom Parlament vorgenommen wurde.

Jakobiter, sowie die meisten Schotten, lehnten ebenfalls die Vereinigung der schottischen und englischen Parlamente im Jahre 1707 ab.


Vor allem die Highlander unterstützten nach wie vor James. Wenn der Clanchef ein Jakobiter war, so folgten ihm alle männlichen Clanmitglieder auf die Seite der Jakobiter.


Wusstet Ihr?

Der Vater von König Robert II war Walter, High Steward von Schottland. High Steward of Scotland oder Great Steward of Scotland ist ein erbliches Hofamt im Königreich Schottland. Die schottische königliche Familie adoptierte die Schreibweise Stuart zu Zeiten Mary, Queen of Scots, die in Frankreich aufgewachsen war. Im altfranzösischen Alphabet gibt es kein w.



Fotoquellen: Royal.co.uk, National Gallery Scotland, Cairngorms National Park


21.02.2021

Das Leben und die Bräuche in den Highlands


Was unterschied den Highlander von den anderen Schotten? Woher kommt der Kilt und was genau ist ein Tartan?


Highlanders sprachen ihre eigene Sprache - Gälisch. Sie lebten sehr nach ihren eigenen Bräuchen, hatten ihre eigene Musik (Harfe und Dudelsack) und ihre eigene eigentümliche Kleidung. Clan Räte entschieden selber und hatten ihre eigenen Gesetze für ihre Clan Angehörigen.


Clann bedeutet auf Gälisch - Kinder und alle Angehörigen eines Clans stammten von denselben Ahnen ab, dessen Namen sie auch tragen.

Der Erb-Clan Chef besass das Land per Gesetz, er musste es aber auch bei eventuellen Angriffen anderer Clans verteidigen.


Die Grundausstattung der Highlander war der sogenannte Plaid. Der Gälische Name Feileadh Mor (Big Wrap / Großes Tragetuch) beschreibt es eindeutig. Diese riesige und mückensichere karierte Decke wurde aus Wolle gewoben, die vorher mit Gemüse- Farbpulver eingefärbt wurde.

Tartan, was übrigens kein Highlander Wort ist, bedeutet `gemustert mit Streifen von unterschiedlichen Farben, die einander durchqueren`. Es gab bis zum 19.Jahrhundert keine besonderen Clan Tartans.


Was braucht man für ein echtes schottisches Belted Plaid?

Dafür brauchen Sie:

- ca. 4-6 Meter langen Tartan (= karierter Wollstoff)

-einen Gürtel

-eine Fiebel.


Zwar gibt es auch Aussagen, ein Plaid müsste bis zu 15 Meter lang sein, doch das ist nicht ganz richtig. Heutzutage ist eine Stoffbahn zwischen 1,40 und 1,60 breit - früher aber waren die Webstühle häufig nur 70 cm breit. Es wurde also eine Stoffbahn mit nur 70 cm Breite und 10 – 15 Meter Länge gewebt, diese anschließend in der Mitte geteilt und an der Längsseite zusammengenäht – und daraus wurde das richtige Maß von 1,40 x 5 -7 Meter. Je nach Körpergröße und -umfang können auch schon 4 Meter ausreichend sein.


Plaid anlegen: Anleitung

Legt die Stoffbahn auf den Boden und streicht sie glatt.

Nun könnt Ihr in der Mitte kleine Falten legen oder – die einfachere Methode für Anfänger geeignet – ihn einfach zusammenschieben, sodass er sich rafft.

Legt Euch mit dem Rücken in die Mitte auf den gefalteten, gerafften Stoff. Die Unterkante sollte sich etwa überhalb der Knie befinden.

Schlagt erst die eine Seite um den Körper nach vorne, dann die andere. An der Taille fixiert Ihr den Plaid mit einem Gürtel. Wenn Ihr jetzt aufsteht, hängt der größte Teil des Stoffes herunter.

Zieht den linken Stoffzipfel nach oben zur linken Schulter, den anderen über den Rücken nach oben zur linken Schulter. Verschließt diese Enden mit einer Fiebel und schon ist der Plaid fertig angelegt.

Rechts wird sich der Stoff noch etwas bauschen, hier könnt Ihr ihn auf verschiedene Arten drapieren – den alten Schotten hat dies oft als Tasche gedient.


Der Kilt oder Feileadh Beag (Little Wrap / Kleines Tragetuch) wurde um 1720 wurde von dem englischen Manager einer Eisenhütte in Glengarry erfunden.


Ein Arisaid wurde von den Frauen getragen. Das Muster hatte immer einen weißen Untergund. Bis circa 1740 wurde es wie ein Kleid getragen, mit einem Gürtel und einer großen Brosche auf der Brust. Später wurde es mehr ein Accessory - ein langer Schal. den man sich über den Kopf legte oder über der Schulter festband.


Ein bewaffneter Highlander trug immer seine Tartsche und seinen Dolch sowie ein Schwert.

Wenn man es sich leisten konnte, trug man auch eine Pistole oder eine Muskete mit einem Pulverhorn und Munitionsbeutel.

Ein Sporran war nützlich als Tasche in der man auch mal eine Ration Porridge verstauen konnte.

Männer und Frauen trugen vorallem sogenannte Brogues (Budapester, fester Schuh), die aus Hirschhaut mit kleinen Löchern hergestellt wurden. Die Löcher sollten das Wasser wieder herauslassen.





28.02.2021

Bonnie Dundee


Im März 1689 trat eine Versammlung im Parlamentsgebäude in Edinburgh zusammen, um Briefe von William II. Und James VII. zu hören, in denen um Unterstützung gebeten wurde. Nachdem diese vorgelesen worden waren, erkannten selbst die treuesten Unterstützer von James, dass seine Sache hoffnungslos war und dass William bald zum König von Schottland sowie von England erklärt werden würde.


Nicht so John Graham von Claverhouse, Viscount Dundee, ein überzeugter Episkopalist und James` General in Schottland. Er stürmte aus der Kammer und führte seine Kavallerietruppe in die High Street. Sie galoppierten durch den Netherbow Port, bogen links in Leith Wynd ab und kamen so in den Vororten unterhalb von Calton Hill an.

Dann ritten sie am weiteren Ufer des North (Nor) Loch (jetzt Princes Street Gardens) entlang, umrundeten seinen westlichen Rand und hielten unter dem Castle Rock an. Die Burg, die vom katholischen Herzog von Gordon kommandiert wurde, wurde von Anhängern Wilhelms belagert. Dundee kletterte die Westwand des Felsens hinauf, um Gordon zu ermutigen, so lange wie möglich durchzuhalten.


Dann ritt Dundee aus, um eine Armee der Clans zu verbünden, um für James gegen die Regierung von William und Mary zu kämpfen. Er hisste die königliche Flagge von James VII auf den Höhen des Dundee Laws. Er verschickte Briefe, in denen er eine Versammlung der Clans am Fluss Spean forderte. Dort rekrutierte er eine Armee von etwa 2000 Mann unter ihren Clan Häuptlingen, darunter den legendären Cameron von Lochiel.


Der größte Teil von Dundes Armee hatte noch nie zuvor in einem richtigen Kampf gekämpft, aber er trainierte seine Highlander in den neuesten Kampfmethoden. Er aß mit seinen Männern und schlief neben ihnen auf dem Boden. Er war ihr Held, auch wenn er sie nicht plündern ließ. Die Regierung bot eine große Belohnung für Dundees Gefangennahme, ob tot oder lebendig, aber niemand verrat ihn.


William und Mary schickten einen Schotten, General Mackay, mit den besten verfügbaren Truppen. Mehrere Wochen lang mieden sich die beiden Armeen. Am 26. Juli, nach einem viertägigen Marsch aus dem Westen, erreichten Dundees Highlanders, müde und hungrig, Blair Castle. Blair Castle war für beide Seiten von entscheidender Bedeutung. Wer es hielt, kontrollierte die Hauptroute nach Norden durch den langen, schmalen Pass von Killiecrankie.


Mackay war im Süden mit einer Armee von 3000 Mann, darunter drei Regimenter regulärer Soldaten, als er hörte, dass Dundee sich in Bewegung setzte. Er kam ihm entgegen und ritt nach Norden. Am Abend des 26. Juli lagerte Mackay am Eingang des Passes.


Viscount Dundee war noch fünf Meilen entfernt. Sollte er im Morgengrauen mit seinen erschöpften, unerprobten Truppen marschieren und Mackays Armee fangen, wenn sie aus dem Pass auftauchte? Oder sollt er Mackay durchlassen und dann hoffen, ihn mit Zahlengewalt zu besiegen, wenn die zusätzlichen Männer, die er von weiter entfernten Clans erwartet hatte, eingetroffen waren? Dundee hielt einen Kriegsrat ab. Nach vielen Diskussionen auf beiden Seiten sollte Lochiel das letzte Wort haben.


Mehr über die Schlacht von Killiecrankie erfahrt Ihr nächste Woche.


Wusstet Ihr schon?

Cameron of Lochiel soll der Sage nach den letzten Wolf Schottlands erlegt haben - und einem Englischen Offizier im Kampf die Kehle herausgebissen haben. Er starb 1719 im damals nahezu vorsintflutartigem Alter von 89.


Fotos unten: Bonnie Dundee, Sir Ewen Cameron of Lochiel,

Fotoquelle: thesonsofscotland, wikipedia.



07.03.2021

Die Schlacht von Killiecrankie


Cameron von Lochiel war, ganz der alte Kämpfer, für den sofortigen Kampf. Dundee führte seine Armee nicht entlang der Straße, sondern durch die Täler hinter Blair Castle. Dort warteten sie am Hang mit Blick auf den Ausgang zum Pass.


Als die Regierungssoldaten aus dem Pass kamen, gab es keine Opposition vor ihnen. Dann sahen sie ein paar Highlander hoch oben rechts von ihnen. Mackay gab den Befehl, nach rechts abzubiegen und den Hügel hinaufzugehen. Am oberen Ende des Abhangs war der Boden abgeflacht. Weiter hinten war ein weiterer Aufstieg.


Auf dem Gipfel des zweiten Anstiegs befand sich die gesamte jakobitische Armee, die Clan für Clan in Kampfformation aufgestellt war. In einer Reihe mit seiner kleinen Truppe treuer Reiter stand Viscount Dundee. Er musste überredet werden, seinen üblichen roten Mantel gegen einen gelbbraunen auszutauschen, damit er weniger auffiel.


Zwei Stunden lang, während Mackay seine Truppen so gut er konnte organisierte und die Sonne langsam auf die Spitze des Hügels über dem Tal fiel, hielt Dundee seine wilden Highlander in Schach.

Dann, als die Sonne sie nicht mehr blendete, gab er den Befehl zum Laden und Angreifen.

Die Regierungstruppen feuerten ihre Musketen ab und bemühten sich dann, Bajonette in die Mündungen zu stecken. Die Highlanders mit Waffen gehorchten den Befehlen und warteten darauf zu schießen, bis sie so nah waren, dass sie nicht verfehlen konnten. Dann zogen sie ihre furchterregenden, zweischneidigen Breitschwerter.


Mackays Linien lösten sich auf. Der Kampf war in nur drei Minuten vorbei. Mackay hatte die Schlacht verloren, aber nicht den Feldzug: Im Moment des Sieges wurde Dundee von einem Irrläufer getötet.

Ohne seine Führung wurden die Clans kurz darauf in einer Straßenschlacht in Dunkeld besiegt. Der erste Aufstand der Jakobiten war zusammengebrochen.


Dies war nicht das Ende der jakobitischen Hoffnung in Schottland, zumal sich König William als unbeliebt erwies. Viele Clan-Häuptlinge betrachteten James VII. noch immer als ihren König. William zog es vor, einen Krieg in Frankreich zu führen, als seine Position in Schottland zu sichern. Es musste ein anderer Weg gefunden werden, um die Highlands zu unterwerfen.


Im August 1691 wurde eine königliche Proklamation herausgegeben, in der Clan-Häuptlingen, die William und Mary einen Treueid schwören, eine Amnestie angeboten wurde. Aber ein mächtiger Mann in London glaubte nicht, dass dies genug war: Sir John Dalrymple, bekannt als der Earl of Stair. Er war auch Staatssekretär für Schottland und entwarf eine böse Verschwörung......


Darüber erfahrt Ihr mehr am nächsten Sonntag.



Fotoquellen: undiscovered Scotland & Wikipedia


14.03.2021

Das Massaker von Glencoe


Fortsetzung von "Die Schlacht von Killiecrankie" über den Treueid, der an William und Mary geleistet werden sollte:

Jakobitische Clanchefs wollten die Erlaubnis von James VII., bevor sie den Treueid ablegten. James machte sich dazu aber erst am 12. Dezember 1691 Gedanken, als er einen Brief an seinen Militärbefehlshaber in Schottland schrieb, in dem er seine "treuen Untertanen" ermächtigte, das Beste für ihre eigene Sicherheit zu tun. Als der Brief in Edinburgh ankam, blieb nur wenig Zeit für entfernte Clans, um vor Ablauf der Frist den Eid zu leisten.


Alasdair MacDonald von Glencoe wartete bis zur letzten Minute, bevor er am 31. Dezember dem Militärgouvernor in Fort William Bericht erstattete und den Eid anlegen wollte. Ihm wurde gesagt, dass nur ein Sheriff den Eid leisten könne. Der nächste war in Inveraray, ungefähr 70 Meilen entfernt. Wegen heftigen Schneetreibens kam McDonald dort am 3. Januar an, aber der Sheriff war im Urlaub.


MacDonald legte am 6. Januar endlich den Eid ab. Er entschuldigte sich für seine Verspätung und bat den Sheriff, ein gutes Wort für ihn einzulegen. Der Sheriff versprach, dies zu tun.


Am 2. Februar 1692 kamen zwei Offiziere und 120 Männer unter dem Kommando von Campbell of Glenlyon in Glencoe an und verlangten, dort untergebracht zu werden. Nach den Regeln der Highland-Gastfreundschaft wurden sie willkommen geheißen. Mitglieder des Clans unterhielten sie und gaben ihnen Betten, Essen und Trinken.


Am Morgen des 13. Februar um 5 Uhr morgens begann das Morden. Einige Mitglieder des MacDonald-Clans waren abwesend, aber an diesem Tag wurden 38 Männer, Frauen und Kinder erschossen und bajonettiert.


Die Regierung versuchte, den Skandal zu vertuschenund das war eine Möglichkeit für die Jakobiten. Sie gaben die Nachricht an das Paris Gazette weiter. Ausgaben erschienen am 12. April in London. Jeder wusste jetzt über das Massaker von Glencoe Bescheid. Doch drei Jahre lang ist nichts passiert!


Schließlich wurde König William 1695 davon überzeugt, dass es eine offizielle Untersuchung geben muss. Als Ergebnis des Berichts der Kommission kam das schottische Parlament in einer Ansprache an den König zu dem Schluss, dass Stair die Anweisungen Ihrer Majestät überzogen hatte. Die unbedeutenden Soldaten, die Männer unter Vertrauen barbarisch getötet haben, sollten strafrechtlich verfolgt und die Überlebenden des Gemetzels entschädigt werden.


Niemand wurde jemals vor Gericht gebracht. Stair legte sein Staatsamt nieder, erhielt jedoch die Begnadigung des Königs für alles, was er getan hatte, und erhielt eine zusätzliche Rente.



Fotoquelle: UKposters und GlencoeScotland



21.03.2021

Bobbing John und die 1715 Rebellion


Nach dem Tod von Queen Mary im Jahr 1694 regierte William allein. Er starb 1702, als er von seinem Pferd geworfen wurde, als es über einen Maulwurfshügel stolperte. Jakobiten prosteten dem "kleinen Herrn in schwarzem Samt" - dem Maulwurf, der den Maulwurfshügel machte, zu. Nachfolger von William wurde Anne, Marys Schwester.


Königin Anne hatte keine überlebenden Kinder. Das englische Parlament hatte beschlossen, dass der Thron nach ihr nicht an James Edward Stuart, ihren Halbbruder, gehen sollte, sondern an George, ihren zweiten Cousin, den Herrscher des Elecorate of Hanover in Deutschland.


James war katholisch wie sein Vater; George war lutherischer Protestant. Da die Schotten diesbezüglich nicht einmal konsultiert wurden, fühlten sich viele von ihnen nicht an die Entscheidung gebunden.


Als George I. auf den Thron kam, waren sogar einige der Schotten, die zuvor die Regierung unterstützt hatten, desillusioniert. Unter diesen war John Erskine, Earl of Mar. Obwohl er ein Tory war, hatte er 1707 hart für den Act of Union gearbeitet, als das schottische und das englische Parlament in London zusammengelegt wurden. George entließ Mar nicht nur von seinem Posten als Außenminister für Schottland, sondern brüskierte ihn dann auf einer Party.


Im September 1715 hisste Mar auf dem Familienbesitz in Braemar die Standarde von James VIII (James Edward Stuart) vor 600 jakobitischen Anhängern. Die Flagge aus blauer Seide war von Mar`s zweiter Frau, die er im Vorjahr geheiratet hatte, liebevoll in Gold gestickt worden. Obwohl die goldene Kugel oben auf der Stange abfiel, ignorierte Mar dieses schlechte Omen und hielt eine mitreißende Rede.


Mar hatte die Unterstützung einiger schottischer Adliger sowie vieler, aber nicht aller Clans. Im November hatte er in Sheriffmuir eine Armee von 7000 Mann. James Drummond, 2. Herzog von Perth, befehligte seine Kavallerie in der Mitte, wobei George Keith, Earl Marischal von Schottland, zwei Kavalleriegeschwader an der rechten Flanke anführte. Auf der Regierungsseite war ein Berufssoldat, John Campbell, 2. Herzog von Argyll und Chef des Clan Campbell, mit 3000 Mann gegen sie. Mit ihm war sein Bruder Archibald Campbell, ein bekannter Whig-Politiker.


Mehr über die Schlacht in Sheriffmuir erfahrt Ihr nächste Woche......



Fotoquelle: Wikipedia


28.03.2021

Die Schlacht von Sheriffmuir

13.November 1715

Es war eine außergewöhnliche Schlacht an einem eiskalten Tag. Das Heidemoor hatte so viele Hügel und Anhöhen, dass die beiden Armeen Schwierigkeiten hatten, sich zu finden. Während der Kämpfe konnten die beiden Kommandeure, jeder auf seinem eigenen rechten Flügel, nicht sehen, was anderswo geschah.


Als die Kämpfe begannen, eilten die Infanterieregimenter auf dem linken Flügel von Hannover noch immer den Hang zum Schlachtfeld hinauf. Die Hochland-Clans auf dem rechten Jacobit-Flügel griffen wütend an und trieben sie zurück in ihre eigene Kavallerie, was große Verwirrung stiftete. Der Rückzug wurde eingeläutet und der hannoversche linke Flügel floh. Mar und seine Highlander jagten sie bis nach Dunblane.


In der Zwischenzeit stand die jakobitische Kavallerie im Zentrum unter dem Kommando des Herzogs von Perth und wartete auf Befehle, die aber nie kamen.


Der jakobitische linke Flügel, der keinen Kavallerie-Schutz hatte, wurde von Argylls Kavallerie mit Hilfe des ständigen Feuers seiner Infanterie im Halbkreis zum Allan Water zurückgeschlagen. Es war jetzt dunkel. Jeder rechte Flügel hatte gesiegt. Die jakobitischen Überlebenden kehrten nach Muthill zurück, wo sie in der Nacht zuvor gezeltet hatten. Die Hannoveraner zogen sich nach Dunblane zurück. Am Morgen führte Argyll seine Truppen wieder heraus und erwartete, von der überlegenen Zahl der Jakobiten überwältigt zu werden.


Was danach geschah?

Argyll kam mit seiner erschöpften Armee auf dem Schlachtfeld an. Es wartete keine Opposition auf ihn. Mar hatte beschlossen, nicht zu kämpfen. Als James Edward Stuart im Dezember heimlich auf dem Seeweg nach Schottland reiste und hoffte, sein Königreich zu beanspruchen, war seine Chance schon vergangen.


Clanfehden

Lange und erbitterte Feindseligkeiten zwischen Clans waren häufig. Am meisten gehasst, weil er am stärksten war, war der Clan Campbell. Der Herzog von Argyll war Chef oder MacCailein Mor von Clan Campbell. Rechts von der Frontlinie der Jabobiten befanden sich die MacLeans, erbitterte Feinde der Campbells, und die MacDonalds von Glengarry und Glencoe. Als die Schlacht begann, rief der Chef der MacLeans: "Dies ist der Tag, nach dem wir uns gesehnt haben. Dort steht MacCeilein Mor für König George. Hier steht MacLean für König James. Meine Herren, ANGREIFEN."


Die Highlanderhinter ihm warfen ihre Plaids ab, feuerten ihre Moschusarten ab und eilten mit ihrem Breitschwert vorwärts. Als die Hannoveraner zurückschossen und die Highlander schwankten, versammelte ein MacDonald-Chef sie. Er erinnerte sich daran, dass ein Campbell die Truppen befehligte, die die Menschen in Glencoe massakrierten, und rief: "Rache! Rache! Heute aus Rache und morgen aus Trauer."


Wie stark war ein Clan?

Hier sind die vollen Kampfstärken einiger Clans an der jakobitischen Frontlinie in Sheriffmuir:

MacLean 500 Männer

MacDonald of Glengarry 500

MacDonald of Glencoe 130

MacDonald of Sleat 700

MacDougall 200

Cameron 800

Stewart of Appin 300

McKinnon 200


Die Campbells konnten jedoch 5000 kämpfende Männer ins Feld bringen, obwohl an diesem Tag Argylls Armee nur etwa 3000 Mann zählte.



04.04.2021

Der Aufstand von 1719


Durch den Gnadenakt von 1717 begnadigte Georg I. alle, mit wenigen bemerkenswerten Ausnahmen, die an jakobitischen Aufständen beteiligt waren. Ausnahmen waren der Earl of Mar und der Earl Marischal, die ihre Titel und Güter verloren haben.


Die jakobitische Sache ging jedoch nicht vollständig verloren. Spanien und Schweden wollten beide die Macht Englands beschädigen. Kardinal Alberoni, der spanische Ministerpräsident, schloss eine Verschwörung mit dem in Irland geborenen Herzog von Ormonde. Wie Mar war Ormonde ein Jakobit geworden, nachdem George I. den Thron bestiegen hatte. Der König von Schweden versprach auch Waffen und Geld, während der König von Spanien Schiffe und 5000 Truppen zur Verfügung stellte.


Es wurde beschlossen, dass gleichzeitig mit einer Invasion in England eine kleine Expedition unter dem Earl Marischal im Westen Schottlands landen und eine Ablenkung verursachen würde. Aber ein Sturm zerstreute die Invasionsflotte, die England nie erreichte. Obwohl die schottische Expeditionstruppe von 250 Spaniern landete und sich 1000 Highlandern anschloss, war sie zum Scheitern verurteilt. Das jakobitische Waffenlager und die Garnison in Eilean Donan Castle wurden von einem Regierungsschiff in die Luft gesprengt, das in Loch Alsh gesegelt war. Die Landstreitkräfte flohen vor dem Einsatz in Glenshiel angesichts des Mörserfeuers einer Regierungsarmee, zu der 130 Hochländer aus Clans gehörten, die die Whigs unterstützten.


Das war das Ende des Aufstands von 1719. Um einen anderen zu verhindern, verabschiedete die Regierung ein Gesetz, das das Tragen von Waffen verbot. Es war nur teilweise erfolgreich. Whig-Clans gaben ihre Waffen auf. Jakobitische Clans kauften große Mengen zerbrochener und nutzloser Waffen aus Holland, die sie an die Behörden lieferten, von denen sie eine Entschädigung erhielten.


1724 befahl die Regierung dem Sicherheitsexperten General George Wade, einen Bericht über die Position im Hochland zu erstellen. Er schätzte, dass es ungefähr 22000 Männer gab, die Waffen tragen konnten. Von diesen unterstützten 10000 die Regierung; Die anderen 12000 waren Jakobiten. 1725 wurde Wade zum Befehlshaber der Streitkräfte in Nord-Großbritannien ernannt.


Wades Straße

Zwischen 1726 und 1740 bauten die Soldaten von General Wade 243 Meilen Allwetterstraßen und 40 Brücken für die Bewegung der Truppen.


Hochzeit

James Edward Stuart war jetzt 31 Jahre alt. Es war wichtig, dass er heiratete und einen Erben hatte. Seine Berater wählten Maria Clementina Sobieska, eine polnische Prinzessin. Sie war erst 16 und sehr schön, der Papst war ihr Pate, sie kam mit einer Mitgift wertvoller Juwelen und sie wollte unbedingt eine Königin sein. Die Hochzeit fand am 1. September 1719 um Mitternacht in Italien statt. Am 31. Dezember 1720 hatte Maria einen Sohn, Charles Edward Stuart.



Foto: General George Wade , im Hintergund die schottischen Highlands und englische Soldaten, die eine Straße bauen. Fotoquelle: Wikipedia



11.04.2021

Rob Roy MacGregor


Roy Roy ist einer der bekanntesten aller Highlander. Er war in der Schlacht von Sheriffmuir auf jakobitischer Seite, aber er und andere Mitglieder seines Clans scheinen zu spät gekommen zu sein. Möglicherweise war er jedoch als Spezialagent für den Earl of Mar, den Duke of Argyll oder für beide Seiten gleichzeitig tätig. 1719 überlebte Rob Roy die Niederlage der Jakobiten in Glenshiel.


Rob Roy reiste Hunderte von Kilometern in Schottland und England, um Vieh zu kaufen und zu verkaufen. In Schottland war es üblich, Rinder zu stehlen, zu züchten und damit hausieren zu gehen. Rob hatte jedoch noch eine zusätzliche Möglichkeit, Geld zu verdienen. Er lud reiche Landbesitzer ein, ihn zu bezahlen, um ihr Vieh vor Räubern zu schützen. Wenn sie sich weigerten, stahl er selber ihr Vieh.


Als Jocobite wurde Rob von hannoverschen Truppen gejagt. Er wurde auch von der Regierung wegen Rinderdiebstahls und wegen der Beihilfe für arme Menschen in Schwierigkeiten mit dem Gesetz oder im Rückstand bei ihren Mieten verfolgt. Er wurde vom Herzog von Montrose verfolgt, dem er Geld schuldete, und vom Herzog von Atholl gesucht, der die Belohnung für seine Gefangennahme wollte.


Rob wurde mehrmals ergriffen, aber es ist ihm immer gelungen zu fliehen. Er starb schließlich in seinem eigenen Bett. Er war 63 Jahre alt, ein großartiges Alter für jemanden, der den größten Teil seines Lebens bei rauem Wetter im Freien verbracht hatte und viele Jahre auf der Flucht war.


Seine gewagteste Flucht war 1717. Er wurde dazu verleitet, den Herzog von Atholl zu treffen, der ihn gefangen nahm und ihn nach Logierait Castle, dem stärksten Gefängnis in Perthshire, schickte. Drei Tage später teilte er mit seinen Wachen einen Whisky. Dann schlüpfte er auf einem Pferd davon, das sein Diener mitgebracht hatte, der unter dem Vorwand angekommen war, eine Nachricht von Robs Familie zu überbringen.


Der unglückliche Atholl hatte gerade an General Carpenter geschrieben, dem Stellvertreter der hannoverschen Streitkräfte in Schottland, und sich selbst dafür gelobt, dass er Rob Roy gefangen genommen hatte. Jetzt musste er wieder schreiben und seinen ersten Brief berichtigen....



Fotoquelle: Wikipedia


18.04.2021

Bonnie Prince Charlie


Am 23. Juli 1745 landete Charles, der ältere Sohn von James Edward Stuart, verkleidet auf der winzigen Insel Eriskay auf den Äußeren Hebriden. Ohne es seinem Vater zu sagen, hatte er sich Geld geliehen, um ein französisches Kriegsschiff, die Elisabeth, und 700 Truppen zu mieten und Waffen und Munition zu kaufen.


Eine Fregatte, die Du Teillay, beförderte Charles und 12 Gefährten. Als die Elisabeth von einem britischen Kriegsschiff abgefangen und so schwer beschädigt wurde, dass sie umkehren musste, fuhr Charles ohne sie fort, um zu versuchen, Großbritannien allein zu erobern.


Zwei Tage später befand sich Charles schon auf dem Festland, nachdem er am Ufer des Loch nan Uamh gelandet war. Er schickte sofort Nachrichten an Clan-Chefs, die ihn unterstützen könnten. Einige versuchten den Prinzen davon zu überzeugen, dass das Unternehmen so verrückt war, dass er nach Paris zurückkehren sollte. Er soll geantwortet haben:


In ein paar Tagen werde ich mit den wenigen Freunden, die ich habe, die königliche Standarte errichten und dem britischen Volk verkünden, dass Charles Stuart herübergekommen ist, um die Krone seiner Vorfahren zu beanspruchen, sie zu gewinnen oder bei dem Versuch umzukommen. Wenn Sie möchten, können Sie zu Hause bleiben und aus den Zeitungen das Schicksal Ihres Prinzen erfahren.


Diese mutige Rede beeindruckte. Am 19. August wurde in Glenfinnan vor einer Versammlung von 1300 Anhängern die königliche Standarte der Stuarts aufgestellt und Charles forderte offiziell für seinen Vater die Throne Schottlands, Englands und Irlands. Das große Abenteuer hatte begonnen!


Wusstet Ihr...?

Eine freche Herausforderung von Charles


Die britische Regierung bot eine Belohnung von 30.000 Pfund für die Gefangennahme von Charles an. Charles antwortete keck, indem er in Edinburgh ein Plakat druckte, das den gleichen Betrag für die Gefangennahme des Kurfürsten von Hannover anbot - das heißt, George II. Charles ernannte sich selbst zum Prince of Wales und zum Regenten von Schottland, England, Irland und Frankreich. Der französische König stellte schließlich wichtige Mittel für die Expedition zur Verfügung.


Hilfe aus den Highlands

Die Clans, die Charles von Beginn seiner Kampagne an unterstützten, waren MacDonald von Clanranald, MacDonald von Glengarry, Cameron von Lochiel und Stewart von Appin. Der erste militärische Erfolg wurde von MacDonald von Keppoch erzielt. Elf schreiende Männer und ein Pfeifer, der auf Hochtouren spielte, überfielen zwei Kompanien des Royal Scot Regiments. Die Regierungssoldaten flohen in Panik und wurden anschließend vom Rest des Clans gefangen genommen.




Fotoquelle: BBC


25.04.2021

Die jakobitische Sache


Charles schickte Nachrichten an andere Clans, um sich ihm auf seinem Weg anzuschließen. Dann machte er sich von Glenfinnan aus auf den Weg, um die Königreiche seines Vaters zu sichern. Gleich am nächsten Tag rückte General Cope, der hannoversche Befehlshaber in Schottland, aus Stirling vor, um sich ihm entgegenzustellen.


Sie verpassten sich! Die Jakobiten marschierten weiter nach Perth, wo Charles einen triumphalen Einzug in die Stadt hatte. Cope machte sich auf den Weg nach Inverness, von wo aus er seine Männer nach Aberdeen führte, um sie nach Dunbar zu verschiffen.


Georg II., der 1727 die Nachfolge seines Vaters als König antrat, begann nun, die wirkliche Gefahr zu erkennen. Er befahl, zehn Infanterieregimenter aus Flandern nach Hause zu bringen.


Als seine Armee auf fast 2500 angewachsen war, setzte Charles seinen Marsch fort. Als er sich Edinburgh näherte, schiffte Cope seine Armee in Aberdeen ein. Als Charles zwei Meilen außerhalb der Stadtmauer im Südwesten ein Lager aufschlug, stiegen Copes Infanterie und Artillerie in Dunbar aus.


Charles schickte dem Stadtrat von Edinburgh den Befehl, sich zu ergeben. Der Rat sandte dem Prinzen mehrere Deputationen per Kurier, in der Hoffnung, die Diskussionen zu verlängern, bis Cope eintraf. Achthundert Highlander unter Cameron of Lochiel warteten vor dem Netherbow Port auf den Befehl, das Tor zu stürmen. Am Ende kamen sie sogar kampflos hinein.


Cope bereitete sich auf die Schlacht bei Presonpans in East Lothian vor. Am Morgen des 20. September stellte er seine Armee in die Richtung auf, aus der die jakobitische Truppe kommen würde.....


Wusstet Ihr....?

Die Jakobiten kamen durch Tricks in die Stadt Edinburgh. Die Postkutsche, die die letzte Deputation aus Charles 'Lager zurückbrachte, ließ die anderen Passagiere in der High Street aussteigen. Dann setzte sie seinen Weg zum Netherbow Port fort, um von dort zu den Ställen im Canongate zu kommen. Als das Tor geöffnet wurde, stürmten die Highlander von außen hindurch.


02.05.2021

Der Meister von Schottland

Die Highlander, von denen einige mit Sensen an Stangen bewaffnet waren, richteten schrecklichen Schaden auf dem Battlefield von Prestonpans an. Charles 'Militärassistent schrieb später: "Das Schlachtfeld bot ein Schauspiel des Grauens, das mit Köpfen, Beinen, Armen und verstümmelten Körpern bedeckt war."


General Cope entkam dem Gemetzel und ritt nach Berwick, wo er angeblich sarkastisch beglückwünscht wurde, der erste General zu sein, der die Nachricht von seiner eigenen Niederlage brachte!


Charles war großzügig gegenüber seinen Gegnern. Er stellte Kutschen zur Verfügung, um die Verwundeten vom Schlachtfeld zu holen, und Chirurgen, um ihre Wunden zu verbinden. Später ließ er die von ihm gefangenen Hannoveraner Offiziere frei, unter der Bedingung, dass sie versprachen, nicht wieder gegen ihn zu kämpfen. Nach seiner Rückkehr nach Edinburgh feierte der Prinz seinen Triumph, indem er im Palace of Holyroodhouse öffentlich speiste und eine Reihe von Konzerten und Bällen abhielt.


Charles war Meister von Schottland. Als nächstes stand die Invasion Englands auf seiner Liste.




09.05.2021

Die Invasion von England


Die jakobitische Armee verließ Edinburgh am 1. November. Dass Charles und seine Highlander ungehindert 200 Meilen nach England marschieren konnten, war sowohl dem Glück als auch der guten Taktik zu verdanken. Obwohl in London Panik herrschte und George II. seine persönlichen Wertsachen an Bord einer Yacht lud, die sofort einsatzbereit war, konnte das Glück nicht von Dauer sein.


Den hannoverschen Armeen gelang es schließlich unter General Wade und dem Herzog von Cumberland (Sohn Georgs II.), die jakobitische Route zu entdecken. Eine dritte, viel schwächere Armee wurde aufgestellt, um London selbst zu schützen. Charles hatte seinen Anhängern gesagt, dass sie erwarten könnten, dass sich englische Jakobiten ihnen anschließen, und dass Frankreich eine Invasion in Südengland starten würde. Keines dieser Dinge geschah, wenn es tatsächlich jemals mehr als nur Phantasien waren. In Derby, 130 Meilen von London entfernt, wurde er überredet, umzukehren. Der lange Rückzug hatte begonnen.


Es gab einen kurzlebigen Erfolg für Charles in Falkirk, wo eine hannoversche Armee gezwungen war, bei Schlagregen bergauf gegen einen stürmischen Wind anzugreifen. Der Rückzug ging weiter nach Inverness, der letzten Stadt in Schottland, die eine jakobitische Festung sein konnte. In der Zwischenzeit hatte Cumberland mit den besten verfügbaren Truppen und Artillerie Aberdeen erreicht, wo er seine Männer trainierte, um den Kampftaktiken der Highlands entgegenzuwirken. Charles war sich seines eigenen Schicksals sicher und bereitete sich darauf vor, auf dem offenen Moor von Culloden zu kämpfen.



Fotoquelle: PressReader


15.05.2021

Die Schlacht von Culloden am 16. April 1746


Die Jakobiten waren erschöpft und hungrig. In den letzten 24 Stunden gab es nur einen Keks pro Soldaten. Als die Schlacht begann, hatte Charles nur noch 5000 Mann; der Rest schlief oder suchte nach Nahrung....


Cumberland hatte 9000 disziplinierte Truppen. Viele seiner Offiziere und Männer waren schottisch: Während des Aufstands von 1745/46 kämpften mehr Schotten (einschließlich Highlander) gegen Charles als für ihn.


Jakobitenkanonen begannen die Schlacht. Die überlegene hannoversche Artillerie antwortete mit verheerender Wirkung und bohrte große Löcher in die jakobitischen Linien, als die Männer mit Wind, Schneeregen und Schnee im Gesicht standen und auf Befehle warteten.


Die Highland-Retourkutsche war, als sie endlich kam, chaotisch. Das Zentrum ging voran, traf aber auf sumpfigen Boden. Die Clans auf der linken Seite, die am weitesten entfernt waren, gingen zuletzt.


Die hannoverschen Kanoniere wechselten nun von Kanonenkugeln zu Kartätsche (mit kleinen Projektilen gefüllte Leinentaschen) und Kanistern mit Musketenbällen, wodurch ihr Feuer auf kurze Distanz tödlicher wurde.


Die rechten Jakobiter führte jetzt den Rest der Linie an. Die jakobitische Infanterie und Kavallerie der zweiten Linie deckte die unerwartete Bedrohung der hannoverschen Dragoner auf ihrer rechten Flanke ab. Die hannoversche Infanterie links von der Front schüttete Musketenfeuer in die angreifenden Jakobiten. Dann steckten sie fest und konnten mit ihren Bajonetten nicht viel ausrichten. Als die Kraft des Angriffs die Hannoveraner Linke nachgeben ließ, war sofort Verstärkungen zur Hand, um den Angriff abzuwehren und den jakobitischen rechten Flügel zu umstellen. Das jakobitische Zentrum und die linke Seite erreichten überhaupt nicht die hannoverschen Linien.


Als der unorganisierte Rückzug begann, wurde Charles vom Feld geführt und versteckte sich.


Seine gesamte Armee war bald auf der Flucht, verfolgt von der hannoverschen Infanterie mit Bajonetten, von der hannoverschen Kavallerie von hinten und von der Seite abgeschlachtet und von den Argyllen an der Flanke beschossen. Verwundete Jacobiten wurden dort getötet, wo sie lagen. Viele, die bei ihrem Fluchtversuch erwischt wurden, wurden auch sofort getötet. Andere sollten in Inverness-Gefängnissen und in nahe gelegenen Gefängnisschiffen unbeschreibliche Grausamkeiten erleiden. Und die, die entkommen konnten, wurden durch das ganze Land gejagt.



Fotoquellen: 1. Wikipedia, 2. Dailyrecord 3. Vanityfair 4. Claireandjamie.com


23.05.2021

Die Flucht des Prinzen


Die Regierung jagte Charles fünf Monate lang auf dem Seeweg und Landweg, bis er von einem französischen Schiff vor der Westküste Schottlands aufgenommen wurde. Er blieb nur ein paar Tage an jedem Ort, bevor er weiterflüchtete.


Es wird überliefert, dass er manchmal zwei oder drei Doubles bekam, die als er ausgaben und in unterschiedliche Richtungen gingen, um seine Feinde zu verwirren. Er segelte zu den Äußeren Hebriden und kehrte über die Insel Skye zum Festland zurück. Es gelang Charles immer, seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus zu sein, obwohl einer seiner Führer kurz nach seiner Flucht an den nächsten sicheren Ort festgenommen wurde. Die Belohnung von 30.000 Pfund für seine Gefangennahme war lange in Kraft. Niemand hat ihn jemals betrogen.





Flora MacDonald

2 Tage lang war Charles als Betty Burke, die irische Magd der 24-jährigen Flora MacDonald unterwegs. Flora brachte ihn mit dem Boot von South Uist nach Skye, wo sie lebte. Kurz nachdem sich ihre Wege trennten, wurde Flora verhaftet. Für die Unterstützung des Prinzen wurde sie kurzzeitig im Tower of London eingesperrt.



Betty Burke

Charles in Verkleidung als Betty Burke. (siehe Bild unten)

Flora schlief während des Seewegs nach Skye ein. Charles kniete in den Kleidern einer Frauen mit einer Hand auf jeder Seite ihres Kopfes über ihr, falls einer der Männer über sie stolperte, während sie sich um die Segel kümmerten.



Wusstet Ihr schon...?

Einer der letzten, der sich verabschiedete, als Charles die Küste verließ, war Hugh Chisholm, ein Highlander, der ihm geholfen hatte. Es wird gesagt, dass Hugh nach dem Schütteln von Charles 'Hand niemals jemand anderem seine rechte Hand gegebn hat. Er hat diese Regel nur einmal mit der Tochter seines Clan-Chefs gebrochen. Er sagte ihr, dass sie die erste war und sicherlich die letzte sein würde, die ihm nach dem Prinzen die rechte Hand schüttelte.


30.05.2021

Nach `45


James Edward Stuart hatte sich in Italien niedergelassen, wo er bis zu seinem Tod 1766 lebte. Charles war zurück in Frankreich. Um sicherzustellen, dass es keine weiteren Unruhen geben würde, musste die britische Regierung nicht nur die Rebellen bestrafen, sondern auch die Clantradition zerstören. Es wurden verschiedene Maßnahmen eingeleitet:


- Die Güter und Burgen von 41 prominenten Adligen und Clan Chiefs wurden beschlagnahmt, und die Einnahmen daraus trugen zur allgemeinen Verbesserung der Bedingungen in den Highlands bei.


- Alle vererbbaren Gerichtsbarkeiten wurden abgeschafft. Von nun an unterlagen alle Schotten dem gleichen Justizsystem


- Abgeschafft wurde auch der Brauch, der als Mündelhaltung bekannt war, wonach die Treue eines Pächters zu seinem Gefolgsmann den Militärdienst einschloss. Mieter waren nun freie Menschen, solange sie die Miete zahlten.


- Nicht nur das Tragen oder Verstecken von Waffen wurde erneut zu einem schweren Verbrechen, sondern Highland Tracht oder Muster wurde mit Ausnahme der Armee verboten.


-Die neuen Gesetze lösten bedeutende Veränderungen in der Highland-Gesellschaft aus. In ganz Schottland blieb die Opposition gegen die Vereinigung der Parlamente, eine der Säulen des Jakobitismus, eine Zeit lang stark. Es gab weiterhin jakobitische Clubs, deren Mitglieder auf die Stuarts in Gläsern anstießen, in die jakobitische Embleme und Mottos eingraviert waren. Das katholische Irland hoffte immer noch auf eine Selbstverwaltung unter einem Stuart-König. Schottische und irische Auswanderer nach Nordamerika und auf den Kontinent nahmen ihre jakobitischen Sympathien mit.


Und was wurde aus dem schönen Bonnie Prince Charlie?


Ein junger Charles trägt die Insignien des schottischen Distelordens. sein grünes Band und St. Andrew ist prominent auf der blauen Schärpe seines englischen Hosenbandordens abgebildet.



Fotoquelle: The Jacobites von Antony Kamm


Charles mit 34 Jahren. Alkohol und eine nomadische Existenz hinterlassen ihre Spuren. Im Jahr 1750 wurde er verkleidet in die Church of England in London aufgenommen, weil er glaubte, dies würde seine Sache fördern. Ein Spion der britischen Regierung gab 1753 Informationen über eine geplante jakobitische Verschwörung gegen George II bekannt, die mit einem Aufstand in Schottland zusammenfiel, aber die Hinrichtung von Charles 'Abgesandtem markierte das Ende der jakobitischen Hoffnungen in Großbritannien.



Fotoquelle: The Jacobites von Antony Kamm


Charles in späteren Jahren, ein betrunkener, fetter, schlecht gelaunter alter Mann. Er heiratete 1772 im Alter von 51 Jahren. Die Franzosen hatten ihm eine größere Rente versprochen, um einen Erben hervorzubringen, der die britische Regierung in Verlegenheit bringen sollte.



Fotoquelle: The Jacobites von Antony Kamm


Prinzessin Louise von Stolberg, Charles 'Frau, war 31 Jahre jünger als ihr Ehemann. Es gab keinen Erben. Sie hatte eine Reihe von Affairen und verließ ihn schließlich 1780 für einen italienischen Dichter.



Fotoquelle: The Jacobites von Antony Kamm


Clementine Walkinshaw lernte Charles im Januar 1746 kennen, als sie ihn aufgrund einer schlimme Erkältung pflegte, während er im Haus ihres Onkels in Bannockburn wohnte. 1752 begleitete sie ihn auf seinen Wanderungen durch Europa. Ihre 1753 geborene Tochter war das einzige Kind, das er jemals hatte. Wegen Charles` missbräuchlichem Verhalten verließ Clementine ihn 1760 und nahm das Kind mit.



Fotoquelle: The Jacobites von Antony Kamm


Charlotte Stuart war Charles 'und Clementines Tochter, mit der er sich 1784 versöhnte. Er machte sie zur Herzogin von Albany und starb 1788 in ihren Armen.



Fotoquelle: The Jacobites von Antony Kamm


06.06.2021

Die Tartan Revolution


Im Zuge der Gesetze gegen die Highlands wurden Clanchefs zu einfachen Grundherren. Viele von ihnen, die alles verloren hatten, um der Sache der Jakobiter zu helfen, mussten ihr Land an Schafzüchter aus dem Süden verkaufen. Andere, die ihrer Privatarmee beraubt waren, die ihnen Sicherheit und Ansehen verschafft hatte, taten dasselbe.


Das Land war viele Jahre lang nicht in der Lage gewesen, die Highland-Lebensart zu unterstützen. Als die Bevölkerung wuchs, wanderten immer mehr Menschen nach Übersee aus. Viele Männer schlossen sich den neuen Highland-Regimentern an, die aufgestellt wurden, um die Kampfkraft der britischen Armee im Ausland zu erhöhen und das britische Empire zu erhalten.


Tartans wurden in der Zwischenzeit weiterhin für das Militär gewebt. Die Aufhebung des Gesetzes gegen die Highland-Kleidung im Jahr 1782 bedeutete, dass Schottenmuster nun auch an Zivilisten geliefert werden konnten.


Nach der Vereinigung der Parlamente im Jahr 1707 wurde der Schottenkaro als das unverwechselbare schottische Kleid angesehen. Als es wieder getragen werden durfte, wurde vorgeschlagen, dass jeder Clan sein eigenes Muster haben könnte.


Auf spektakulärste Weise wurden die beiden Ideen schließlich 1822 anlässlich des Staatsbesuchs von George IV in Edinburgh verwirklicht. Es war das erste Mal seit 171 Jahren, dass ein regierender Monarch Schottland besuchte.


Die Feierlichkeiten wurden von Sir Walter Scott inszeniert, der Clan Chiefs einlud, ihre Clanmitglieder in Highland-Kleidung mitzubringen - viele von ihnen mussten mit Clan-Tartans ausgestattet werden, die ihnen von den Lieferanten zugeteilt wurden. Aus diesem willkürlichen Anfang entwickelte sich die heute vorherrschende wissenschaftliche Erforschung des Tartans.


Wusstet Ihr....?

Zwischen 1763 und 1775 verließen 20.000 Männer, Frauen und Kinder die Highlands allein in Richtung Nordamerika. Unter ihnen waren Flora MacDonald und ihr Mann. Sie wanderten aus Skye aus, wo es einen Tanz namens "America" ​​gab. Der Schriftsteller James Boswell, der 1773 zusammen mit Dr. Johnson die Insel besuchte, beschrieb ihn so: „Jedes der Paare wirbelt nach den gemeinsamen Involutionen und Entwicklungen nacheinander im Kreis herum, bis alle in Bewegung sind; Er zeigt, wie die Auswanderung anfängt, bis sich alle in Bewegung setzen." Die Auswanderer nahmen nicht nur ihre Lebensweise und ihre Fähigkeiten mit, sondern auch die Namen der Orte, an denen sie aufgewachsen waren.



Fotoquelle: Historic UK











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