Derzeit (Sommer 2021) kann man sich die unglaublich faszinierenden Aquaraellmalereien von Königin Victoria und Prinz Albert anschauen.
Während ihrer gesamten Ehe waren Königin Victoria und Prinz Albert begeisterte Förderer (und Praktiker) der Aquarellmalerei. Sie stellten eine Sammlung von Tausenden von Aquarellen zusammen, viele illustrierten Szenen aus ihrem öffentlichen und privaten Leben und verbrachten oft fröhliche Abende zusammen, um ihre Erwerbungen in Alben zu organisieren.
Diese farbenfrohen, dynamischen Aquarelle fangen den Pomp und das Spektakel des britischen Hofes, Auslandsreisen und Diplomatie, die Erforschung und Gestaltung einer modernen Nation und vor allem die eng verbundene Familie im Herzen des Ganzen ein.
Die königlichen Eltern Victoria und Albert waren auch bestrebt, ihre wachsende Familie zu dokumentieren, und beschäftigten Bildhauer, Maler und Fotografen damit, die Auftritte und Aktivitäten ihrer neun heranwachsenden Kinder festzuhalten. Victoria und Albert bewahrten einige dieser Aquarelle in einer separaten Folge von Familienporträtalben auf.
Und wenn man bedenkt wie lange Queen Victoria an der Macht war, in einem Empire mit Ländern über den ganzen Globus verteilt, reiste die königliche Familie natürlich auch oft in exotische Länder und liess dieses dokumentieren. Als die Kinder älter wurden, heirateten sie in alle möglichen königlichen Häuser in Europa und über die Grenzen hinweg ein und irgenwann waren alle Häuser mit dem englischen Königshaus verwandt. Und natürlich wurden solche Familienfeste auch in Aquarellen festgehalten.
Wer war Queen Victoria?
Als Königin Viktoria (1819-1901) mit 18 Jahren den Thron bestieg, stand es um das englische Königshaus nicht gerade zum Besten. Doch in den 63 Jahren ihrer Herrschaft gewann die Königsfamilie großes Ansehen beim Volk.
Die junge Frau ist zunächst nicht einmal als Thronfolgerin vorgesehen. Aber ihr Vorgänger und Onkel Wilhelm IV. (englische Schreibweise: William IV) verstirbt kinderlos. Im Juni 1837 wird Viktoria (Victoria I) gekrönt.
Die völlig unerfahrene junge Königin vertraut anfangs auf den Rat des liberalen Premierministers William Lamb Viscount Melbourne und den ihres Onkels, König Leopold I. von Belgien. Der wichtigste Mensch in ihrem Leben wird aber ab 1839 ihr gleichaltriger Mann Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha.
Ihre Hochzeit 1840 ist eine Liebesheirat, wie sie an europäischen Fürstenhöfen dieser Zeit nur selten vorkommt. Während Viktoria in den nächsten 18 Jahren neun Kinder zur Welt bringt, kümmert sich Albert um die Amtsgeschäfte. Ihre Ehe gilt als vorbildlich und glücklich.
Das glückliche Familienleben am Hof von London findet im Dezember 1861 mit dem Tod Prinz Alberts ein jähes Ende. Bis zu ihrem eigenen Tod 40 Jahre später kommt Viktoria über diesen Verlust nicht hinweg.
Die ersten 20 Jahre nach Alberts Tod meidet sie die Öffentlichkeit vollständig. Ihre schwarze Trauerkleidung wird zum öffentlichen Erscheinungsbild der Epoche. Gleichzeitig entspricht ihre tugendhafte Lebensführung und gewissenhafte Erfüllung ihrer Amtspflichten ganz den bürgerlichen Idealen ihrer Zeit.
Königin Viktorias außenpolitischer Einfluss besteht vor allem in ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zu allen wichtigen Herrschaftshäusern Europas. Innenpolitisch steht sie für Kontinuität in Zeiten dauernden Wandels. Als erste Herrscherin bereist sie ausgiebig ihr Land, das sie 63 Jahre lang regiert und entscheidend prägt.
Vielleicht liegt ein wesentlicher Grund für Viktorias Beliebtheit bei ihren Untertanen in dem Umstand, dass sie als Person so gar nicht in die rasante Entwicklung des 19. Jahrhunderts passen will.
Viele Briten, darunter auch Intellektuelle aller politischen Richtungen, wünschen sich damals in selige vorindustrielle Zeiten zurück, als die Welt noch scheinbar geordnet und überschaubar war. Für sie verkörpert Viktoria genau diese Tradition. So wird die Familie in Zeiten stetigen Wandels die einzige verlässliche Konstante. Die Queen erweist sich als geradezu vorbildlicher Familienmensch.
Oberflächlich gilt die Epoche als optimistisch und fortschrittsgläubig, doch ein Hang zur Melancholie, Puritanismus und Prüderie ist unverkennbar. Erfolg und gesellschaftlicher Aufstieg verlangen eine strikte Einhaltung gesellschaftlicher Konventionen.
Nach außen hochanständig, entsteht hinter der bürgerlich-viktorianischen Fassade allerdings ein moralischer Sumpf aus Prostitution und Pornografie, in den auch gelegentlich Verwandte der Königin eintauchen. Die öffentliche Geißelung solcher Lebenslügen und Scheinheiligkeit bringt den Dichter Oscar Wilde gleich mehrfach ins Gefängnis.
Sommer 2024 in der King’s Gallery:
Entdeckt, was uns die Mode über das Leben im Großbritannien des 18. Jahrhunderts erzählen kann, einer revolutionären Zeit des Handels, des Reisens und der Technologie, die Modetrends in allen Gesellschaftsschichten vorangetrieben hat.
Taucht ein in die Stilgeschichte der Georgier und bewundert prächtige Gemälde, Drucke und Zeichnungen von Künstlern wie Gainsborough, Zoffany und Hogarth sowie luxuriöse Textilien, funkelnden Schmuck und eine Reihe von Accessoires, von Schnupftabakdosen bis hin zu Schwertern.
Die Ausstellung zeigt, wie die Georgier viele der heute bekannten kulturellen Trends einleiteten, darunter die ersten Stylisten und Influencer, die Geburt einer spezialisierten Modepresse und die Entwicklung des Einkaufens als Freizeitbeschäftigung.
Die Ausstellung findet in der King's Gallery Edinburgh Scotland im Palace of Holyroodhouse statt, die früher als The Queen's Gallery bekannt war.
Extra Toptip: lasst Euch Euer Eintrittsticket abstempeln und erhaltet dann ein Jahresticket für weitere Besuche.
Kauft Ihr dazu noch ein Ticket für den Holyrood Palace,edinburgh, Scotland wirds nochmal günstiger.
Fazit:
Ich interessiere mich Null für Mode und daher war ich bis vor kurzem gar nicht an der Ausstellung interessiert.
Nun bin ich doch hin und total begeistert und werde wahrscheinlich mir diese Ausstellung nochmal anschauen. So viel geschichtliche Details in Mode sind erstaunlich. Es gibt einen IPad mit Kopfhörern in allen Sprachen und Ihr könnt in eurer eigenen Zeit alles erkunden.
Nicht verpassen!
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