Letzte Woche habe ich nach über 18 Jahren endlich mal wieder dem schicken Holyrood Palace einen Besuch abgestattet. Denn zur Weihnachtszeit wird dieser ganz toll dekoriert und ich liebe Weihnachten (wenn es nicht grade eine Pandemie gibt).
Ursprünglich wurde das Gebäude als Gästehaus der Abtei Holyrood - man kann heute noch die Abbey sehen und die Abteigebäude im Garten erahnen - errichtet. Heute dient der Palast als offizielle Residenz der Queen in Schottland und wird für Staatsbesuche benutzt.
Etwas unheimlich war es doch. Da es ja eigentlich keine internationalen Touristen gibt, war ich quasi die einzige Besucherin. Toll für die Fotos, aber ich möchte doch unser aller normales Leben wieder zurück haben.....
Der Weg führte zunächst durch die riesige (moderne) Küche und dann über die eindrucksvolle Treppe (siehe Bild) zu den öffentlich zugänglichen Prunkräumen, in denen auch Staatsgäste empfangen werden und wo man auch zusammen speist. Alles war weihnachtlich dekoriert und sehr beeindruckend.
Zum Ticket gehört (anders als vor 18 Jahren) auch ein modernes Headset mit Screenpad und umfangreichen Informationen in allen Sprachen, ich war beeindruckt).
Die Kammern der unglückseligen Königin Maria Stuart, in denen ihr Privatsekretär David Rizzio von ihren eifersüchtigen zweiten Ehemann Darnley vor ihren Augen ermordet wurde, kann man im ursprünglichen Turmgebäude am Ende der Ausstellung besichtigen und waren natürlich das Highlight im Palast.
Die Abtei, eine malerische Ruine, wurde im 12. Jahrhundert von König David I. erbaut. Das Gästehaus der Abtei wurde während des 15. Jahrhunderts in eine königliche Residenz umgewandelt. Dann kam dann wie vielerorts in Schottland die Reformation ins Spiel. Sie wurde aber nach Verfall renoviert und weiter genutzt, seit dem 18. Jahrhundert ist sie im heutigen desolaten Zustand.
Die königlichen Gärten sind natürlich die Krönung des Besuches. Im Winter gibts allerdings wenig zu sehen. Im Sommer muss es hier wirklich schön sein, wenn die Queen ihre jährliche Gartenparty abhält. Dann wird im Garten ein königliches Teezelt aufgestellt und man erwartet 1000ende Besucher.
Kleiner Tip:
Neben der Abbey hat Historic Scotland in diesem Jahr einen kleinen Kräutergarten nach dem Vorbild der mittelalterlichen Gärten angelegt.
Der Eintritt ist frei und es gibt viele Bänke, die zum Relaxen einladen. Der Eingang ist direkt von der Hauptstrasse und hat nichts mit dem Holyrood Palace zu tun.
Direkt vor dem Palast und neben der Queens Gallery befindet sich Abbey Strand.
Wenn man genau hinschaut, sieht man an der Straßenkreuzung am Abbey Strand eine Reihe von "S" -Formen auf dem Weg. Diese markieren die Grenze des religiösen Heiligtums, das die Holyrood Abbey aus dem Zivilrecht vorsieht.
Die Schutzzone war ziemlich weitläufig, nahm den Umfang des Holyrood Park und Arthurs Seat ein und verlief bis nach Osten bis zur Jock's Lodge.
Diejenigen, die Asyl suchten, waren hauptsächlich Schuldner, die den Einheimischen scherzhaft als "Abbey Lairds" bekannt waren.
Anträge auf Zuflucht mussten bei der Bailie of Holyrood gestellt und eine Buchungsgebühr entrichtet werden. Nach der Annahme wurden Schutzschreiben ausgestellt, die es den Antragstellern ermöglichten, frei von der Gefahr einer Verhaftung innerhalb der Schutzgebietszone zu leben.
Infolgedessen baute sich eine kleine Industrie auf, um diejenigen zu versorgen, denen Schutz gewährt wurde, z. B. Gasthäuser, die Essen und Unterkunft anbieten usw. Einige dieser Gebäude sind noch immer in Abbey Strand zu sehen.
Interessanterweise konnten Asylbewerber die Schutzgebietszone jeden Samstagabend 24 Stunden lang unbehelligt verlassen, da in Schottland sonntags keine Gerichtsverfahren zulässig waren. Im Jahr 1880 führte eine Gesetzesänderung jedoch dazu, dass die Schuldner nicht mehr inhaftiert werden konnten, und infolgedessen endete die Notwendigkeit, dass Menschen Schutz suchten, effektiv.
https://www.rct.uk/visit/palace-of-holyroodhouse?language=de
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