Peggy’s Pool bei Carlops in den Scottish Borders
- jontypt
- 10 hours ago
- 4 min read
Das wunderschöne kleine Dorf Carlops liegt unweit der Pentland Hills südlich von Edinburgh und ist ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. Hügel, Flüsse, Wälder und versteckte “Schönheitsflecken” umgeben die unmittelbare Umgebung. Jeder Spaziergang ist außerdem voller historischer Geschichten und Sehenswürdigkeiten.
Kennt Ihr den schottischen Poeten Allan Ramsay? Eines von Allans Pastoraldramen, „The Gentle Shepherd“, spielt in Carlops und der hiesigen Landschaft. Auf diesen Spaziergängen könnt Ihr alles sehen und die erwähnten Sehenswürdigkeiten besuchen, die heute noch sichtbar sind.
Nur ein paar hundert Meter vom Ortskern entfernt, wenn man auf der A702 Richtung Süden durch das Dorf fährt, liegen die berühmten Felsen Witches Leap. (Hier gibt es auch einen kostenlosen Parkplatz). Das schottische Wort dafür lautet Carlins Lowp und daher hat das Dorf Carlops wahrscheinlich seinen Namen. Beide Felsgruppen sind etwa 20 Meter hoch und der Legende nach gab es hier einst Hexen (Carlins), die abends zur Unterhaltung von Fels zu Fels sprangen.
Hier geht auch die kleine Wanderroute zu Peggy’s pool los.
Man brauchtvon Anfang bis Ende ungefähr drei Stunden. Die interessanten Sehenswürdigkeiten in dieser Gegend sind schier endlos – Wasserfälle, Höhlen, Felsformationen, verlassene Gebäude, Herrenhäuser, Hügel, Stauseen – dieser besondere Spaziergang ist voller Abenteuer und bietet auch Kindern riesigen Spaß. Auch hundefreundlich, also ein weiteres Häkchen – die kurze Fahrt nach Midlothian (wenn Ihr aus Edinburgh kommt) lohnt sich auf jeden Fall.
Verlasst den Parkplatz und biegt links ab. Dann biegt Ihr sofort wieder links in das Feld ein. Dabei kommt Ihr an einem Werkstattbereich auf Eurer linken Seite vorbei. Hier gibt es einen kleinen Spielplatz, der aussieht, als hätte er schon bessere Tage gesehen, aber für meine Kinder ist er immer noch eine willkommene Attraktion! Der Weg führt weiter am Spielplatz vorbei zu einer kleinen Fußgängerbrücke, die über einen Bach führt und auf eine Straße mündet. Hier gibt es ein paar Holzschilder mit Gedichten von Ramsay - auf Gälisch und Englisch.
Sobald Ihr die kleine Brücke überquert habt, müsst Ihr links abbiegen und ein kurzes Stück die Straße entlanggehen, vorbei an einer Weide mit besonders haarigen Ponys und einem herrlich plätschernden Bach auf der linken Seite. Es ist eine ziemlich ruhige Straße, aber sie ist einspurig und weist Ausweichstellen auf.
Folgt der Straße, bis Ihr ein entzückendes Steinhaus und zwei große Steinobelisken erreicht, die einen Pfad säumen, der in den Wald hinaufführt. Geht zwischen diesen großen, grauen Säulen hindurch und den Hügel hinauf. Eine Randbemerkung, denn ich kann es unmöglich unkommentiert lassen: Ihr könnt jetzt von diesem Aussichtspunkt aus in den Garten des Steinhauses hinunterblicken und feststellen, dass er die absolute Perfektion ist! Eine wahre Oase der Natur, die die Eigentümer wunderschön geschaffen haben. Ich konnte die Lautstärke des Vogelgesangs wirklich nicht fassen! Von diesem kleinen, wunderschönen Grundstück erklang ein ganzes Konzert.
Wenn Ihr das Ende dieser breiten, grasbewachsenen Allee erreicht, die von uralten Bäumen gesäumt ist, kommt Ihr zu einer kleinen Kreuzung. Vor Euch sind ein paar Wegweiser gerade noch zu sehen, aber der Weg in den Wald beginnt vorher. Haltet Euch sich hier rechts und geht durch die Lücke im Zaun nach „Habbies Howe“. Bleibt auf dem Hauptweg, der oben an der Schlucht entlangführt. Je nach Jahreszeit könnt Ihr vielleicht bis auf die andere Seite sehen, wo vor der Kulisse sanfter Hügel ein beeindruckendes, modernes Familienhaus steht. Und unten in der Schlucht selbst könnt Ihr vielleicht das rauschende Wildwasser sehen – Euer erster Blick auf „Peggy’s Pool“. Geht diesen Weg weiter. Dort gibt es eine besonders sumpfige Stelle, an der er sich zu teilen scheint, während er sich durch die Bäume schlängelt. Gleich danach kommt ein etwas offeneres Waldstück mit einem besonders großen Baumpaar auf der rechten Seite, das erkundet werden kann, wo die Stämme fast ineinander verwachsen sind. Darüber hinaus könnt Ihr auch auf offenes Ackerland blicken.
Ich beschreibe diesen Bereich, weil dies der Punkt ist, an dem Ihr den Hauptweg verlassen und scharf nach links abbiegen müsst, um in die Schlucht hinabzusteigen. Es handelt sich nicht um eine besonders offensichtliche Abzweigung und von oben sieht sie steiler aus, als sie tatsächlich ist, aber Ihr werdet es erkennen, wenn Ihr sie seht. Auf diesem Weg kehrt sie um und schlängelt sich an der Seite der Schlucht hinunter. Der Pfad ist schmal und die Abhänge sind steil, aber es ist gut machbar. Unten führt eine Holzbrücke über den Fluss. Überquert diese und biegt links ab, um direkt am magischen „Peggy’s Pool“ zu stehen.
Ich hatte wirklich das Gefühl, in ein Märchen eingetreten zu sein. Der Wasserfall floss sanft und der Teich war kristallklar, still und einladend.
Geht von Peggys Pool aus ein paar Meter zurück und Ihr werdet feststellen, dass Ihr mehrere Möglichkeiten habt. Bei dieser Route müsst Ihr den Pfad, der links das Ufer hinaufführt, ignorieren. Geht stattdessen denselben Weg zurück zur Brücke, überquert sie jedoch nicht noch einmal, sondern geht weiter und folgt dem schmalen Pfad, der am Bach entlangführt. Es gibt ein paar gut gepflegte Holzpalisaden und dann noch eine Holzbrücke – das alles hat irgendwie etwas von „Indianer-Jones“, ein tolles Abenteuer für die ganze Familie. Der Weg verläuft nun am gegenüberliegenden Flussufer entlang. Bald erreicht Ihr das nächste epische Wahrzeichen auf diesem außergewöhnlich beeindruckenden Weg – eine richtige, ausgewachsene, erforschbare Höhle! Komplett mit hängender Moosdecke und Fenstern.
Direkt gegenüber der Höhle befindet sich eine weitere kleine Brücke. Überquert diese und Ihr werdet auf eine kleine Lücke im Blätterdach des Waldes stoßen. Die Pfade werden zu surrealem Moosgras und weisen eine T-Kreuzung auf.
Hier könnt Ihr bis zum Herrenhaus Newhall Estate hinaufgehen, durch das Gelände links halten und dann den Pfad weg vom Estate an einem märchenhaft aussehenden Ausguck und einem historischen kleinen Friedhof vorbei. Folgt dem Weg Richtung Calops über Felder, Wiesen, einer Brücke und zurück zur Ponywiese zurück zum Parkplatz.

Comments