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Musselburgh - eine unterschätzte Perle an Edinburghs Stadtrand


Musselburgh ist eine kleine Stadt am östlichen Stadtrand von Edinburgh und liegt schon in der Region East Lothian. Innerhalb von 20 Minuten erreicht Ihr per Auto oder mit der Buslinie Nr 30 (dann aber weitaus länger als 20 Minuten) die älteste Gemeinde Schottlands. Parken könnt Ihr beim Sportszentrum (siehe Karte).


1547 erlitt die schottische Armee nahe Musselburgh in der Schlacht bei Pinkie Cleugh eine verheerende Niederlage.

Im Juni 1567 fand etwa zwei Kilometer südöstlich der Stadt die Schlacht von Carberry Hill statt, in der Maria Stuart unterlag, woraufhin sie auf Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde.


Hier liegt auch der älteste Golfplatz der Welt, aber eigentlich ist Musselburgh berühmter für die Pferderennbahn.


Für Euch habe ich einige Spaziergänge zusammengestellt und erforscht:


Spaziergänge 1 und 2:




Beide Spaziergänge starten beim Parkplatz am Sportzentrum, falls Ihr dort parkt. Solltet Ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommen, könnt Ihr direkt am Tolbooth starten.


Die Innenstadt ist klein, aber fein, es gibt kleine Läden, Charity Shops, Cafes und Restaurants.

Das Tolbooth befindet sich auf der Nordseite der High Street. Das A-denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem Jahr 1590 und ersetzt ein früheres Gebäude, das in den 1540er Jahren vom Earl of Hertford zerstört wurde. Der ungewöhnliche Glockenturm kann bis zu einem Jahrhundert älter sein - seine Uhr stammt sicherlich aus dem Jahr 1496.

Das heutige Gebäude soll aus Steinen der ehemaligen Kapelle Unserer Lieben Frau von Loretto errichtet worden sein, die im Laufe der Jahre abgerissen wurde (nach der Reformation).

Das Gebäude besteht aus drei Stockwerken, mit einem Anbau nach Nordosten von 1731-33, im Obergeschoss befindet sich ein Gerichtssaal aus dem Jahr 1773. Am östlichen Ende wurde 1900-01 eine dreijochige Fassade mit einem großen Saal dahinter hinzugefügt , entworfen vom lokalen Architekten William Constable, um das Gebäude in ein angemessenes Rathaus für die Stadt zu verwandeln.

Das Gebäude ist nun einen Veranstaltungsort und Büroräume für die Kommune.

Die Tunnelgewölbe der unteren Ebene wurden traditionell als Geschäfte genutzt, heute befindet sich hier das Musselburgh Museum (eröffnet 2011).




Das Mercat Cross (mittleres Foto siehe oben) stammt aus dem Ende des 18.Jahrhunderts und steht auf dem Originalplatz des mittelalterlichen Crosses.


Ihr könnt noch die Straße weiter Richtung Osten runterlaufen, denn dann seht Ihr das wunderschöne Parsonage House. Es war mal das Zuhause von Sir Walter Scott als er "The lady of the last minstrel" schrieb.





Um den Spaziergang weiterzugehen, müsst Ihr dann wieder ein Stückchen zurückgehen durch die Arkarde in den Kerr`s Wynd bis zum Fluss Esk.

Ab hier teilen sich die beiden Rundwege. Die rote Tour führt Euch voll in die Natur an Wasser und einem Vogelschutzgebiet vorbei (nehmt unbedingt Eure Ferngläser mit). Es ist idyllisch. Falls Ihr Fahrräder dabei habt, könnt Ihr hier auch prima Rad fahren.




Die Rundtour führt Euch dann an einem See und der Pferderennbahn zurück zum Ausgangspunkt (circa 50-60 Min)





Wenn Ihr wollt könnt Ihr dann noch die grüne Route an der Promenade bis zum Hafen gehen. Hier überquert Ihr die Fussgängerbrücke über den Esk und haltet Euch genau auf dem Weg am Ufer, dann einmündend in die Promenade.




Haltet Ausschau nach dem roten Sandsteinsgebäude direkt an der Promenande. Der Wohnblock war auch als Flitterwochen Wohnungen bekannt. Denn die Wohnungen waren klein (und sind sie wahrscheinlich noch) - quasi nur ein Zimmer und eine Küche. Sie waren sehr günstig, daher konnten sich viele Frischvermählten so eine Wohnung leisten. UND WAS FÜR EINEN AUSBLICK SIE HATTEN (HABEN).




Ein bisschen weiter findet Ihr die kuriosen Fisherrow Fishermen.

Mittlerweile befinden wir uns nämlich im Ortsteil Fisherrow.

In Fisherrow und Musselburgh wird seit der Römerzeit gefischt, und vom heutige Hafen aus dem 17. Jahrhundert fischten früher die Fischer von Fisherrow Hering und später Weißfisch, Garnelen und Sprotten.

Der Hafen war die Heimat einer großen Fischereiflotte.

Die Fischerdörfer waren eng verbundene Gemeinschaften, und es gab einen Fischfrauenchor, und zwischen den Fischfrauen von Musselburgh und Fisherrow fanden Golfturniere statt.

Fischer und Fischfrauen veranstalteten jedes Jahr im September einen "Box Walk", der das Ende der Angelsaison markierte und die Gelegenheit bot, Bedürftigen Geld zu schenken.





1939 wurde der Firth of Forth zu einem strategischen Gebiet für die Royal Navy und die Royal Air Force, und der Fischfang wurde eingeschränkt.

Fischerverbände und Politiker protestierten dagegen, einige der Beschränkungen wurden aufgehoben. Trotzdem wurden viele Fischer einberufen, und die Marine beschlagnahmte einige der Boote für den Kriegsdienst.


Der Hafen wird heute überwiegend von Sportbooten genutzt.

Fisherrow Sands ist ein Sandstrand westlich des Hafens von Fisherrow, dort gibt es auch einen tollen Spielplatz.






Eine andere Tour hat mich etwas ausserhalb geführt. In den Ortsteil Wallyford.





Das Dorf wurde anfangs von Bergarbeitern besiedelt und wuchs später als Überlauf-/Pendlerstadt für Arbeiter in Musselburgh und Edinburgh.

Eine Hommage an die Bergleute ist auf einem Stein durch die Hauptstraße (Salters Road) des Dorfes markiert.




Eine Kohlenmine in Wallyford wurde 1563 zum Profit von Mary, Queen of Scots, betrieben und lieferte auch Kohle für ihr eigenes Feuer im Holyrood Palace.


Die Schlacht bei Pinkie Cleugh an den Ufern des Esk nahe Musselburgh am 10. September 1547 war Teil des als The Rough Wooing bezeichneten Konflikts. Sie war die letzte offene Feldschlacht zwischen schottischen und englischen Armeen und wird als erste moderne Schlacht auf den britischen Inseln gesehen. Der Tag brachte eine katastrophale Niederlage für Schottland und ging dort als Black Saturday in die Geschichte ein.




Die Inveresk Lodge ist eine Villa in der schottischen Ortschaft Inveresk. 1971 wurde das Gebäude in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Kategorie A aufgenommen. Des Weiteren sind die zugehörigen Gärten im schottischen Register Gärten und Parkanlagen verzeichnet.


Die Villa wurde zwischen 1683 und 1700 erbaut. Es existieren Indizien, dass Fragmente der Villa bereits aus dem früheren 17. oder gar 16. Jahrhundert stammen. Diese Schätzung basiert auf der architektonischen Ausgestaltung und konnte bisher nicht erhärtet werden. Die Inveresk Lodge zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in Inveresk. Die Villa sah zahlreiche Eigentümerwechsel bevor sie der Clan Wedderburn von Blackness Castle um die Wende zum 19. Jahrhundert erwarb und das Gebäude rund 110 Jahre hielt. In diesem Zeitraum wurde der Ausbau der Gärten vorangetrieben. Die Inveresk Lodge ging dann an den Clan Elphinstone und schließlich an die Familie Brunton über. Auf Grund einer Erkrankung konnte Helen Brunton Haus und Garten nicht mehr adäquat betreuen und schenkte das Anwesen 1959 dem National Trust for Scotland. Dieser pflegte die Gärten und machte sie drei Jahre später der Öffentlichkeit zugänglich.






Inveresk liegt auf einer leichten Erhöhung am Nordufer des Esk, 20 bis 25 Meter über dem Meeresspiegel und wurde von den Römern als Fort im zweiten Jahrhundert nach Christus genutzt.

Inveresk ist bekannt für seine Straßen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.






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